Prozess in Olten

Schweizer (60) soll Opfer mit stumpfem Gegenstand erschlagen haben

In Olten wurde an Weihnachten 2015 ein Mann tot in seiner Wohnung gefunden. Schnell war klar: Er war Opfer eines brutalen Tötungsdelikts geworden. Dennoch wurde der mutmassliche Täter erst vier Jahre später geschnappt. Am Donnerstag stand der Täter wegen vorsätzlicher Tötung vor Gericht.

Der Beschuldigte soll laut Anklageschrift mindestens fünf Mal mit einem stumpfen Gegenstand seinem Opfer auf den Kopf geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Gefängnisstrafe von zehn Jahren und acht Monaten wegen vorsätzlicher Tötung.

Verdeckte Ermittler über zwei Jahre eingeschleust

Zum Prozess heute vor dem Oltner Amtsgericht tauchte der mutmassliche Täter aber zunächst nicht auf. Erst zwei Stunden nach offiziellem Verhandlungsbeginn erschien er vor den Richtern. Er sei in der Nacht im Spital gewesen, es gehe im schlecht, sagte der heute 60-jährige Schweizer. Weitere Angaben machte er nicht.

Im Prozess am Donnerstag ging es hauptsächlich darum, wie die Polizei den mutmasslichen Täter schnappen konnte. Sie hatte verdeckte Ermittler eingesetzt, der Beschuldigte soll gegenüber einem dieser Ermittler die Tat gestanden haben.

Verteidiger fordert Freispruch

Dieser verdeckte Ermittler habe ein Vertrauen zu seinem Klienten aufgebaut, sagt Reto Gasser, der Anwalt des Beschuldigten. «Mein Klient wähnte sich als besten Freund dieses Ermittlers.» Darum fordere die Verteidigung einen Freispruch.

Was die Staatsanwaltschaft zum Fall sagt und was die Angehörigen des Opfers vom mutmasslichen Täter fordern, erfährst du im Video.

(red)

Quelle: Tele M1
veröffentlicht: 24. November 2022 20:13
aktualisiert: 24. November 2022 20:13
sekretariat@argovia.ch